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Glück
Auf!
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Der
Pöhlberg ist einer der drei Basalt-Tafelberge im mittleren
Erzgebirge. Entstanden durch die Reliefumkehr ist er somit indirekt
vulkanischen Ursprungs, denn die Lavaströme, welche sich
aus dem Gebiet um Hammerunterwiesental in einige der umliegenden
Täler ergossen, bildeten einen Erosionsschutz. Der entstandene
nephelinhaltige Basalt hat eine hohe Dichte und ist durch seine
amorphe Struktur sehr erosionsbeständig. So wurden im Laufe
der Jahrmillionen die umliegenden Höhen abgetragen, während
die ehemaligen Täler als Tafelberge Bärenstein, Scheibenberg
und Pöhlberg zurück blieben.
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Quelle: Sächsische
Specialkarte des Königreichs Sachsen - Seciton Annaberg-Jöhstadt
Blatt Nr. 139, Schalch, Gäbert, 1902
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Quelle:
Sächsische Specialkarte des Königreichs Sachsen - Seciton
Annaberg-Jöhstadt, Blatt Nr. 139, Schalch, Gäbert, 1902
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Grundgebirge
Das
Grundgestein unter der Basaltkuppe gehört zum Annaberg-Marienberger
Block. Im Bereich der Grubenanlagen tritt vor allem der kleinkörnige,
flasrige Annaberger Hauptgneis, sowie dessen lokale langflasrige augige
Modifikation auf. Die Gemengebestandteile dieses Gesteins sind: Feldspat,
Quarz, Biotit, sowie Muskovit. Lokal ist auch Turmalin ein Gesteinsbestandteil.
Weiterhin sind Quarzbänke und Quarzlinsen im Gestein eingeschlossen.
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Gänge
Der
Abbau zielte auf mehrere Gänge der Kupfererzformation. Auch sind
lokal jüngere Vererzungen der Bi-Co-Ni-Ag-Formation zu finden.
Die
meisten Gänge streichen mehr oder weniger West-Ost und fallen nach
Norden ein. Der Rothpfützner Spat (90/50 N)mit bis zu 38cm Mächtigkeit
führte u.a. Kupferkies, Schwefelkies, Weißkupfererz, Kupferglas
und Buntkupfererz. Der Dreifaltigkeitsspat (72/74 N) war ärmer
an Kupfererzen, hatte jedoch stellenweise eine vererzte Mächtigkeit
von bis zu 10m und war stark mit Zinkblende und Schwefelkiesen durchsetzt.
Weitere wichtige Erzgänge: Benedikt Flacher, Weinkeller Spat und
Spanier Stehender.
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Unbenannter Spatgang im "Mittleren St.
Briccius" Foto: Sven Schreiter
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Amphibolit
Im
Zuge unserer Aufwältigungsarbeiten der Spanierbaue entdeckten wir
einen interessanten geologischen Aufschluss. Mitten im hellen Gneis
tauchte plötzlich eine dunkelgrüne Gesteinskugel mit über
1 m Durchmesser auf! Es handelte sich dabei um einen gebänderten
Amphibolit. Dessen Bänderung besteht aus cm-breiten hellen feldspatreichen
und dunklen amphibolreichen Lagen und deutet auf einen basaltischen
Tuffit als Ausgangsgestein hin. Auf Grund des Kompetenzkontrastes zum
Nebengestein reagierte diese Tuffitlage auf Scherspannungen zuerst mit
spröder Zerlegung in einzelne Blöcke (Boudins). Seitlich gerichtete
Scherung ließ diese Boudins dann ähnlich wie Kugeln des Kugellagers
im duktilen Nebengestein rotieren. Dabei wurden die Boudins durch sprödes
Abscheren leisten- und keilförmiger Späne zunehmend gerundet.
Die Bewegung hinterließ eine markante Scherbahn aus hellem, feinkörnigen
Gneis (Leukomylonit) mit eingelagerten Amphibolitspänen.
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Amphibolit mit fast senkrecht stehender Foliationund
gebleichtem Saumbereich. Foto: Sven Schreiter
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Leider,
oder viel mehr zum Glück gibt es im St. Briccius keine Erz- oder
Kristallminerale, die irgendwelche Begehrlichkeiten wecken könnten.
Dennoch ist die Grube als Typlokalität für ein 1999 von Dr.
Thomas Witzke beschriebenes Mineral eingetragen. Die wässrigen, grünen
bis blauen Sinterbildungen sind ein sekundäres Kupfermineral namens
Hydrowoodwardit (IMA 1996-038). |
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"Hydrowoodwardit"
Fotos: Holger Lausch
AAAuff!!!
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