Die oberen
Stolln der Grubenanlage "St. Briccius" und der "Heiligen
Dreifaltigkeit" gehören zu den ältesten Gruben im Annaberger
Bergrevier. Wahrscheinlich schon vor 1440 wurde hier auf Erz geschürft.
Zinn-, Kupfer- und Silbererze waren es, welche Bergleute anzogen.
Die Gemeinde Geyersdorf, ehemals Häuersdorf wurde vermutlich
von Bergleuten aus Geyer besiedelt und erhielt schon im Jahre 1468
ein begrenztes Stadtrecht, sowie das Recht auf einen freien Wochenmarkt.
In einer Verleihurkunde von 1469 spricht man von einem "Suchstolln,
den dy alden an haben gefangen".
Mit
interessanten technischen Anlagen, namhaften Besitzern (z.B. Barbara
Uthmann) und einer wechselvollen Entwicklung zwischen Fristhaltungen
und umfangreichen Investitionen wurde die Grube bis 1892 betrieben.
Untersuchungen vor dem II. Weltkrieg auf Buntmetall und nach 1945
auf Uranverbindungen blieben erfolglos. Demnach wurden die historischen
Anlagen nicht von moderneren Bergbauperioden überprägt.
So
ist eine Altberbauanlage mit mehr als 10 Stolln auf 7 Sohlen erhalten,
eingebettet in eine Kulturlandschaft mit Querhufen (Quer am Hang verlaufenden
Feldraine) und schönen Haldenzügen, gelegen am Osthang des
Basalt-Tafelberges Pöhlberg.
Seit
1983 gibt es Bemühungen diese Anlage durch ehrenamtliche Arbeit
zu erforschen, zu dokumentieren und zu sichern. Da viele Stollnmundlöcher
verfallen und einige Stolln verbrochen waren, leistete die AG Altbergbau
St. Briccius wichtige Pionierarbeit, als sie den "Mittleren
St. Briccius" wieder zugänglich machte. Seit dem Jahr 2000
sind wir als eingetragener Verein organisiert. Fast jedes Wochenende
arbeiten wir an der Wiedererschließung der Anlage, dabei werden
die Grubenbaue erforscht, von Versatzmassen beräumt, wenn nötig
gesichert und parallel dokumentiert.
Die
Grube hat den Status eines Besucherbergwerkes. Gäste können
in kleinen Gruppen und nach Voranmeldung eine Führung unter dem
Pöhlberg erleben (siehe Kontakt).